Uranusmonde

Ariel          Belinda          Bianca          Caliban          Cordelia          Cressida          Cupid          Desdemona          Ferdinand          Francisco          Juliet          Mab          Margaret          Miranda          Oberon          Ophelia          Perdita          Portia          Prospero          Puck          Rosalind          Setebos          Stephano          Sycorax          Titania          Trinculo          Umbriel

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Infrarot-Aufnahme von Hubble am 28. Juli 1997. Sie zeigt Uranus mit seinen Ringen und acht der elf Inneren Monde. Links: Rosalind, Desdemona und Juliet - Rechts: Belinda, Puck, Portia, Bianca und Cressida.

Bis Mitte der 80er Jahre, bevor Voyager 2 1986 den Uranus besuchte, waren nur fünf Uranusmonde bekannt. Zwei davon, Titania und Oberon, wurden 1787 von Wilhelm Herschel entdeckt - Ariel und Umbriel folgten 1851. Die kleinere Miranda konnte erst 1948 von Gerard Kuiper entdeckt werden. Dies sind die fünf einzigen kugelförmigen Uranusmonde.

 

Beim Eintreten der Raumsonde in das Uranussystem entdeckte sie noch rechtzeitig den Mond Puck, sodass der Beobachtungsplan so abgeändert wurde, auch Bilder von ihm zu machen.

 

Danach entdeckte Voyager 2 neben weiteren Ringen auch weitere zehn Monde, von denen sich Cordelia und Ophelia als Schäfermonde des Epsilon-Rings herausstellten. Die elf neuen Monde waren nur zwischen 30 und 160 Kilometer breit, wobei Puck und Portia die zwei Größten unter ihnen sind.

Bild: NASA/JPL/STScI [Quelle] (Bild wurde verändert)

Da Uranus fast genau 98° geneigt ist, also fast auf der Seite steht, zeigen die Umlaufbahnen der regulären Monde wie eine Zielscheibe senkrecht von oben nach unten. Wegen dieser Besonderheit konnte Voyager 2 nicht an vielen beliebigen Monden vorbeifliegen, sondern musste eine Route wählen, die am besten an mindestens einem Uranusmond nah vorbeilief - hier wurde Miranda ausgewählt, da der Flug so erfolgen musste, auch noch am Neptun vorbeizufliegen.

 

Lange galt Uranus als einziger Planet ohne irreguläre Monde. In den Jahren 1997, 1999, 2001 und 2003 wurden mit Teleskopen auf der Erde insgesamt neun solcher Monde aufgespürt. Jedoch umkreist einer von ihnen den Uranus in Richtung seiner Rotation, was für einen irregulären Mond ungewöhnlich ist und selten vorkommt. Man nimmt an, dass es noch mehr solcher Mond geben könnte.

 

Bisher wurden alle bisher entdeckten Monde des Uranus benannt - jedoch nicht nach Sagengestalten aus der griechischen Mythologie, wie es üblicherweise der Fall ist. Man wählte für die Bezeichnungen der Uranusmonde Figuren aus den Werken der großen englischen Schriftsteller William Shakespeare und Alexander Pope.

 

Nur vier Uranusmonde Ariel, Umbriel, Titania und Oberon haben einen Durchmesser von mehr als 1000 Kilometern - Miranda misst gerade mal nur 500 Kilometer im Durchmesser. Alle anderen Uranusmonde sind viel kleiner und sind zwischen 15 und 160 Kilometer breit.

 

27 ist noch lange nicht die endgültige Zahl der Uranusmonde, denn es gibt immer noch unentdeckte Monde. Um den Uranus kreisen sicher noch dunkle und nur wenige Kilometer breite Gesteinsbrocken, wie es bei Jupiter und Saturn der Fall ist. Sie besitzen beide mehr als 60 Monde, darunter zahlreiche Mini-Brocken.

Mondgruppen

Anhand bestimmter Bahneigenschaften wurden vier Mondgruppen gebildet, wobei es bei einer Gruppe bisher nur ein bekanntes Mitglied gibt.

Reguläre Innere Monde

Bisher kennt man 11 innere Monde, die ihren Zentralplaneten in einem Abstand zwischen etwa 49.700 und 97.800 umkreisen. Mit 160 Kilometern im Durchmesser ist Puck der größte von ihnen.

 

Cordelia, Ophelia, Bianca, Cressida, Desdemona, Juliet, Portia, Rosalind, Cupid, Belinda, Perdita, Puck und Mab

Kugelförmige Monde

Wie der Name schon recht gut sagt, gehören die fünf einzigen kugelförmigen Uranusmonde zu einer eigenen Gruppe. Sie befinden sich in einem Abstand von 129.300 bis 583.600 Kilometern - der größte von ihnen ist Titania mit einem Durchmesser von 1570 Kilometern.

Bei Jupiter lässt sich Ähnliches finden, wo die vier größten kugelförmigen Jupitermonde ebenfalls einer selbstständigen Gruppe angehören.

 

Miranda, Ariel, Umbriel, Titania und Oberon

Liste aller bekannten Uranusmonde

Name ⍔ Bild Durchmesser ⍔ Entfernung ⍔
Cordelia
(S/1986 U 7)
    40,2 km 49.750 km
Ophelia
(S/1986 U 8)
    42,8 km 53.760 km
Bianca
(S/1986 U 9)
    51,4 km 59.160 km
Cressida
(S/1986 U 3)
    79,6 km 61.780 km
Desdemona   
(S/1986 U 6)
    64,0 km 62.660 km
Juliet
(S/1986 U 2)
    93,6 km 64.360 km
Portia
(S/1986 U 1)
    135,2 km 66.100 km
Rosalind
(S/1986 U 4)
    72,0 km 69.930 km
Cupid
(S/2003 U 2)
    36,0 km 74.390 km
Belinda
(S/1986 U 5)
    80,6 km 75.250 km
Perdita
(S/1986 U 10)
    30,0 km 76.420 km
Puck
(S/1985 U 1)
    162,0 km 86.000 km
Mab
(S/2003 U 1)
    48,0 km 97.740 km
Miranda
    471,6 km 129.870 km
Ariel
    1169,4 km 266.000 km
Umbriel
    1157,8 km 191.020 km
Titania
    1157,8 km 191.020 km
Oberon
    1157,8 km 191.020 km
Francisco
(S/2001 U 3)
    1157,8 km 191.020 km
Caliban
(S/1997 U 1)
    1157,8 km 191.020 km
Stephano
(S/1999 U 2)
    1157,8 km 191.020 km
Trinculo
(S/2001 U 1)
    1157,8 km 191.020 km
Sycorax
(S/1997 U 2)
    1157,8 km 191.020 km
Margaret
(S/2003 U 3)
    1157,8 km 191.020 km
Prospero
(S/1999 U 3)
    1157,8 km 191.020 km
Setebos
(S/1999 U 1)
    1157,8 km 191.020 km
Ferdinand
(S/2001 U 2)
    1157,8 km 191.020 km

Irreguläre Monde (Retrograd)

Die Irregulären Monde wurden erst viel später als die restlichen Uranusmonde entdeckt. Sie sind auch nur zwischen 20 und 70 Kilometer breit - mit einer Ausnahme: Sycorax. Er ist der größte von ihnen und misst 150 Kilometer im Durchmesser.

Sie umkreisen den Uranus zwischen 4.282.900 und 20.430.000 Kilometer und das retrograd, gegen die Rotation des Planeten, also im Uhrzeigersinn. Das ist auch nicht unnormal, da solche Monde meist eingefangene Asteroiden sind.

 

Francisco, Caliban, Stephano, Trinculo, Sycorax, Prospero, Setebos und Ferdinand

Irreguläre Monde (Prograd)

Eigentlich gehört Margaret zu den Irregulären Monden - da sie den Uranus anders umkreist wie die retrograden, irregulären Monde, musste eine eigene Gruppe her. Sie umläuft ihren Planeten prograd, und das ist ungewöhnlich für einen irregulären Mond. Denn sie umkreist den Uranus wie die großen Uranusmonde gegen den Uhrzeigersinn - und damit wird sie wohl auch längere Zeit als irregulärer Mond alleine bleiben.

Die umkreist den Uranus in einem Abstand von 14.146.700 Kilometern, also zwischen den restlichen Irregulären Monden und passt mit einem Durchmesser von nur 20 Kilometer auch sicher in diese Kategorie hinein.

 

Margaret

http://www.planetary.org/multimedia/space-images/uranus/uranus-moons-voyager-2-high-resolution.html