Monde

Größter Mond:

Bekannte Planetenmonde:

- davon benannt:

- davon unbenannt:

Bekannte Asteroidenmonde:

- davon benannt:

davon unbenannt:

 

Ganymed

 

 

178

147

31

 

352

34

318

 

Abb. 1: Aufnahme des Mondes von Apollo 11 am 21. Juli 1969 aus einer Entfernung von etwa 19.000 Kilometern. Hier kann man gut die "Mare" des Mondes betrachten.
Abb. 1: Aufnahme des Mondes von Apollo 11 am 21. Juli 1969 aus einer Entfernung von etwa 19.000 Kilometern. Hier kann man gut die "Mare" des Mondes betrachten.

Monde (auch Trabanten, Satelliten, Begleiter oder früher Nebenplaneten genannt) sind natürliche Körper die um Planeten oder andere, größere Himmelskörper kreisen. Weil aber die Satelliten anderer Planeten des Sonnensystems auch als Monde bezeichnet werden, spricht man zur Vermeidung von Verwechslungen zum Mond oft Erdmond.

 

Wie die Erde einen Mond besitzt, besitzen auch andere Planeten, Zwergplaneten und Asteroiden Monde.

 

Bild: NASA/JSC [Quelle] (Bild wurde verändert)


Entdeckungen

Abb. 2: Fotomontage der Galileischen Monde v. l. n. r.: Io, Europa, Ganymed und Kallisto.
Abb. 2: Fotomontage der Galileischen Monde v. l. n. r.: Io, Europa, Ganymed und Kallisto.

Bis ins zum Anfang des 17. Jahrhunderts, war unser Mond der einzige bekannte Mond. Die Menschen machten sich auch weiter keine Mühe, dem Erdtrabanten einen Namen zu geben, weil er ja sozusagen keine Konkurrenz am Himmel hatte - er galt als einmalig. 

 

1610 änderte sich dies. Galileo entdeckte die Galileischen Monde, mit Hilfe eines einfachen Fernrohrs. Er hält sie zuerst als Sterne in der Nähe des Jupiter, doch als er ihn über einen längeren Zeitraum beobachtet, stellt er fest, dass diese "Sterne" sich um ihn bewegen. So schlussfolgert er, dass es sich um Monde handeln muss.

Bild: NASA/JPL/DLR [Quelle] (Bild wurde verändert)

 

Du dieser Zeit waren die Teleskope erst erfunden und noch unscharf. So konnte man erst die großen, kugelförmigen Monde entdecken.

In den 90ern entdeckten leistungsstärkere Teleskope immer mehr Trabanten. Auch durch Vorbeiflüge durch Raumsonden wurden viele kleine Monde entdeckt.

Heute sind 524 Monde bekannt - davon 175 Planeten-, 9 Zwergplaneten- und 340 Asteroidenbegleiter.

Namensgebung

Bis 1973 gab es keine genaue Vorgabe bei Mondbenennungen, so dass der jeweilige Entdecker den Namen vorschlagen lies. Dennoch hatten sich allgemeine Regeln festgesetzt, die die IAU (Internationale Astronomische Union) inzwischen benutzt: So werden Jupitermonde nach Kindern oder Liebhabern von dem griechischen Göttervater Zeus (römisch: Jupiter) benannt. Auch Saturnmond-Namen finden sich in der griechisch-römischen Mythologie. Anders bei den Uranusmonden, die nach Personen aus Stücken Shakespeares und dem Gedicht "Der Lockenraub" von Alexander Pope benannt  werden. Die Namen der Neptun- , Asteroiden- und Zwergplanetenmonde müssen wieder aus der griechisch-römischen Mythologie kommen, aber etwas mit dem Meeresgott Neptun bzw. den jeweiligen Asteroiden- und Zwergplaneten-Namen zu tun haben.

 

Nachdem aber ein neuer Mond entdeckt wird, trägt er eine vorläufige Bezeichnung. Dieses System wurde zuerst bei Monden angewendet, die nicht visuell aufgespürt wurden. Als Beispiel nehmen wir den Mond S/2017 J 1:

 

❏   Das "S" steht für "Satellite" (englisch für Satellit, also Mond)

 

❏   Die Nummer "2017" steht für das Jahr, in dem die Monde entdeckt wurden (optisch), oder die entsprechenden Entdeckungsbilder gemacht wurden (fotografisch), z. B. bei Callirrhoe (S/1999 J 1), die im Jahr 2000 auf Aufnahmen von 1999 entdeckt wurde.

 

❏   Das "J" steht für Jupiter, was verrät, um welchen Himmelskörper dieser Mond kreist.

  ↳  Das Gilt auch für die restlichen Planeten (J=Jupiter, S=Saturn, U=Uranus, N=Neptun).

  ↳  Bei anderen Objekten wird die Kleinplanetennummer benutzt, z. B. S/2015 (136472) 1

 

❏   Die Zahl "1" zeigt an, dass es sich bei dem Satelliten um den erstentdeckten dieses Jahres bei dem Himmelskörper handelt.


Mondgruppen

Mondgruppen bestehen aus Monden mit gleichen oder ähnlichen Bahneigenschaften, weisen z. B. wenige Entfernungsunterschiede zu ihrem Zentralkörper auf.  Eine Gruppe wird nach dem größten oder erstentdeckten Mitglied benannt. Wenn einige Monde eine eher selten vorkommende Bahneigenschaft wird die Gruppe nach ihm benannt, ist aber selbst einziges Mitglied. Nicht alle Monde teil einer Gruppe.

Fotomontage aus Aufnahmen der vier Mitglieder der Amalthea-Gruppe.
Fotomontage aus Aufnahmen der vier Mitglieder der Amalthea-Gruppe.

Bild: NASA/JPL/Cornell University [Quelle]

Reguläre und irreguläre Monde

Die Bahneigenschaften der Monde werden in zwei Klassen unterteilt:

Reguläre Monde kreisen, wie unser Mond, in einer fast perfekt kreisförmigen Bahn in der Nähe der Äquatorebene um ihre Planeten. Sie entstanden laut Wissenschaftler durch eine Kollision, oder aus den gasförmigen Nebeln die ihrer Planeten umgaben. Dabei sollen sich sich Gesteinsbrocken gesammelt, und zu einem Mond verdichtet haben.

Irreguläre Monde kreisen dagegen in einer länglichen Umlaufbahn, die stark gegen die Äquatorialebene ihrer Planeten geneigt ist. Die meisten von ihnen bewegen sich gegenläufig der Rotation des jeweiligen Planeten. Sie wurden wahrscheinlich von der Anziehungskraft der Planeten aus dem Asteroiden- oder Kuipergürtel eingefangen oder sind Überreste einer Staubwolke, die zu wenig Masse hatte um sich zu formen.

Schäfermonde

Die Schäfermonde Prometheus (rechts) und Pandora (links), aufgenommen von Cassini am 5. September 2005. Sie halten den F-Ring Saturns zwischen der Innen- und Außenseite beisammen.
Die Schäfermonde Prometheus (rechts) und Pandora (links), aufgenommen von Cassini am 5. September 2005. Sie halten den F-Ring Saturns zwischen der Innen- und Außenseite beisammen.

Schäfermonde, auch Schäferhund-, Wächter- und Hirtenmonde, sind kleine Monde, die innerhalb eines Ringsystems eine sehr wichtige Rolle spielen: Sie halten die Staubpartikel der Ringe mit Hilfe ihrer Schwerkraft zusammen, wachen also wie ein Schäfer, eine Herde aus Staub, Gestein und Eis.

 

Durch Schäfermonde werden Ringe stabilisiert und mit neuem Material versorgt. Eingeschlagene Meteoriten können durch Monde mit einem Durchmesser von weniger als 20 Kilometern, genügend Staub aus deren Anziehungsbereich befördern.

 

Die kleinen Schäfermonde sorgen dafür, dass die Staubteilchen nicht auseinanderdriften, indem sie sie, wie ein Hirte seine Schafe, immer wieder zusammentreiben. Die Umlaufbahn eines solchen Mondes ist dabei frei von kleineren Körpern aus Gestein oder Eis, da sie auf ihrem Weg um ihren Planeten alles aufgesammelt oder hinausgeschleudert haben, was ihnen in die Quere kam. Durch materiefreien Mondbahnen werden die einzelnen Ringe sichtbar voneinander getrennt, was ihnen eine scharfe Kante verleiht. 

Bild: NASA/JPL/Space Science Institute [Quelle]

Ein Schäfermond erzeugt hinter sich quasi einen Gravitationssog, der die Ringteilchen in eine Art dünnen Schlauch zwingt. Zwei Schäfermonde dagegen, erzeugen zwischen ihren Umlaufbahnen einen Bereich, in den Staubteilchen gezogen werden. Der innere Schäfermond wird allerdings durch die beidseitige Anziehungskraft zu den Ringteilchen abgebremst, der äußere Mond wird beschleunigt. Dies bedeutet, dass der innere Mond langsam in den Planeten abstürzt, während der äußere Mond immer weiter von ihm weg driftet. Wenn sich der innere Mond dann unterhalb der Roche-Grenze befindet, wird er dann von den Gezeitenkräften des Planeten zerrissen. Die Trümmerteile bilden dann wahrscheinlich einen neuen Ring, während größere Brocken sich dann zu neuen Schäfermonden entwickeln würden. Planetenringe sind eben nur kurzlebige Phänomene. Schäfermonde erhöhen die Stabilitätsdauer der Ringe wesentlich, aber nicht auf ewig.

 

Metis und Adrastea

Pan

Daphnis

Atlas

Prometheus und Pandora

Mimas

Cordelia und Ophelia

Galatea

Blick auf Prometheus, der Ringpartikel aus dem F-Ring von Saturn mit sich zieht, aufgenommen am 3. Dezember 2004 von Cassini-Huygens.
Blick auf Prometheus, der Ringpartikel aus dem F-Ring von Saturn mit sich zieht, aufgenommen am 3. Dezember 2004 von Cassini-Huygens.

Bild: NASA/JPL/SSI [Quelle]

Cassini-Aufnahme von Prometheus und Pandora wie sie zusammen am 15. Dezember 2005 den F-Ring von Saturn "hüten".
Cassini-Aufnahme von Prometheus und Pandora wie sie zusammen am 15. Dezember 2005 den F-Ring von Saturn "hüten".

Bild: NASA/JPL/SSI [Quelle]

Detailreiche Aufnahme der Keeler-Lücke im A-Rings und dem Schäfermond Daphnis am 18. Januar 2017, aufgenommen von Cassini.
Detailreiche Aufnahme der Keeler-Lücke im A-Rings und dem Schäfermond Daphnis am 18. Januar 2017, aufgenommen von Cassini.

Prometheus und eine von ihm erzeugte Störung im F-Ring, Aufnahme von Cassini aus einer Entfernung von 950.000 Kilometern.
Prometheus und eine von ihm erzeugte Störung im F-Ring, Aufnahme von Cassini aus einer Entfernung von 950.000 Kilometern.

Bild: NASA/JPL/SSI [Quelle]

Aufnahme einiger Wellen-Störungen im A-Ring durch Daphnis, aufgenommen von Cassini am 11. Juli 2009 aus 496.000 Kilometern Entfernung.
Aufnahme einiger Wellen-Störungen im A-Ring durch Daphnis, aufgenommen von Cassini am 11. Juli 2009 aus 496.000 Kilometern Entfernung.
Diese Ansicht von Cassini am 26. Mai 2009 aus einer Entfernung von 922.000 Kilometern zeigt den F-Ring in mehreren Kanälen.
Diese Ansicht von Cassini am 26. Mai 2009 aus einer Entfernung von 922.000 Kilometern zeigt den F-Ring in mehreren Kanälen.

Bild: NASA/JPL/SSI [Quelle]


Animation des F-Rings, aufgenommen von Cassini am 10. Juni 2009. Prometheus (innen) zieht die Partikel mit sich, während Pandora (außen) sie wieder glättet. Die Position des F-Rings verändert sich hier deutlich.
Animation des F-Rings, aufgenommen von Cassini am 10. Juni 2009. Prometheus (innen) zieht die Partikel mit sich, während Pandora (außen) sie wieder glättet. Die Position des F-Rings verändert sich hier deutlich.

Moonlets

 

 

Trojaner

Rubble Pile

Der Komet Tschurjumov-Gerassimenko ähnelt einem Schutthaufen doch sehr.
Der Komet Tschurjumov-Gerassimenko ähnelt einem Schutthaufen doch sehr.

 

Planetenwissenschaftler nutzen den Begriff Rubble Pile (englisch für Schutthaufen), wenn sie die Zusammensetzung von Asteroiden, Kometen oder Monden beschreiben wollen. Rubble Pile bestehen oft nicht etwa aus einen massiven Körper, sondern vielmehr aus vielen kleinen Gesteinsbrocken, die nur von der Gravitationskraft lose zusammengehalten werden. So kann im Inneren eines solchen Objekts auch große Hohlräume entstehen, was zur einer relativ geringen Dichte führt.

 

Keine Monde?

Außer dem Merkur und der Venus sind alle Planeten des Sonnensystems mit Monden bestückt.

Seit Mitte der 1960er Jahre gibt es von vielen Wissenschaftlern die Hypothese, dass es sich bei dem sehr mondähnlichen Merkur um einen entwichenen Trabanten der Venus handelt. Durch seine Gezeitenwechselwirkung soll er auch die Rotationsrichtung der Venus umgekehrt haben. Mit dieser Theorie kann auch erklärt werden, warum die beiden Planeten mondlos sind.

 

Recht- und rückläufige Monde

Bahnhalbachsen

Als Halbachse meint man die Strecken der beiden Radien einer Ellipse. Dabei wird zwischen der kleinen und großen Halbachse unterschieden:

 

Die große Halbachse (a) ist die Hälfte des größten Durchmessers der Ellipse, und ist bei einem Trabanten, die größte Entfernung zu seinem Zentralplaneten. 

Der kürzere halbe Durchmesser steht im rechten Winkel zur anderen Halbachse und wird als kleinere Halbachse (b) bezeichnet, und bildet den kleinsten Abstand zwischen Trabant und Planet.

Die größten Monde

Wenn es um den größten Mond in unserem Sonnensystem geht, gibt es einen klaren Sieger: Der Jupitermond Ganymed ist mit 5.026 Kilometern sogar größter als Merkur oder Pluto! Als Entdecker gilt Galileo Galilei, der im Januar 1620 die vier Galileischen Monde entdeckte.


Als die größten Monde gelten der Saturnmond Titan und die vier Galileischen Monde. Der größte ist der Jupitermond Ganymed (erster von links) und hat im Durchmesser von 5.262,4 Kilometer, ist also sogar größter als der Merkur. Dann kommt der Saturnmond Titan (zweiter von links). Er hat einen Durchmesser von 5.149,4 Kilometern, und ist vollständig von seiner gelblichen Atmosphäre bedeckt. Als drittgrößter gilt der Jupitermond Kallisto (mitte). Diese gigantische „Discokugel“ misst 4.820,6 Kilometer im Durchmesser. Mit 3.643,2 Kilometer im Durchmesser schneidet der pizza-ähnliche Jupitermond Io (zweiter von rechts) als vierter ab. Der fünftgrößte ist der Jupitermond Europa und hat einen Durchmesser von 3.121,6 Kilometer.

 

Die kleinsten Monde

Beim kleinsten Mond ist das allerdings schwieriger: In den letzten Jahren wurden um die Gasriesen eine Vielzahl von Minimonden entdeckt, die teilweise noch gar keine Namen und oft nur einen Durchmesser von wenigen Kilometern haben. Als kleinster bekannter Mond wird der unbenannte S/2009 S1 gesehen. Einige Astronomen zweifeln jedoch daran, weil dieser Mond im B-Ring ein "Moonlet" ist und wahrscheinlich nur aus losen Ringpartikeln besteht.


Merkurmond

Merkur besitzt keinen einzigen Mond. Es wird angenommen, dass Merkur selbst mal ein Mond der Venus gewesen sein muss.

Venusmond

Eine Zeichnung von Joseph Bertrand aus dem Jahre 1882 zeigt den Mond Neith neben der Venus.
Eine Zeichnung von Joseph Bertrand aus dem Jahre 1882 zeigt den Mond Neith neben der Venus.

In den letzen 100 Jahren gab es viele verschiedene Beobachtungen von Venusmonden. In allen Fällen stellte sich der Irrtum heraus, denn es sich meist um Sterne die nahe bei der Venus standen.

 

Im Jahre 1672 beobachtete der italienische Astronom Giovanni Cassini von einem Mond bei Venus. Als er diesen 1686 wieder sah, berichtete er was er gesehen hatte. Die Jahre daraufhin sahen plötzlich immer mehrere Astronomen diesen Mond, und machten Zeichnungen. Neith wurde bis 1770 beobachtet, da bei den Venustransiten vom 6. Juni 1761 und 3. Juni 1769 kein Mond zu sehen war. Er taufte diesen Mond Neith, nach der altägyptischen Gottheit, was wörtlich übersetzt „Die Schreckliche“ heißt. Der Name „Die Schreckliche“ ist also für einen Mond um einen Höllenplaneten wie die Venus durchaus passend. Der Glaube an den Venusmond Neith hielt sich bis 1892.

Bild: Joseph Bertrand, L'Astronomie, Le Satellite de Venus, Seite 201/Helge Kragh, The Moon that Wasn't: The Saga of Venus' Spurious Satellite. Birkhäuser 2008, Seite 120

Erdmond

Eine eindrucksvolle Aufnahme der Erde und des Mondes am 16. Dezember 1992 von der Raumsonde Galileo aus einer Entfernung von 6.200.000 Kilometern. Wolken und Teile Afrikas und der Antarktis sind zu erkennen. © NASA/JPL
Eine eindrucksvolle Aufnahme der Erde und des Mondes am 16. Dezember 1992 von der Raumsonde Galileo aus einer Entfernung von 6.200.000 Kilometern. Wolken und Teile Afrikas und der Antarktis sind zu erkennen. © NASA/JPL

Unsere Erde besitzt nur einen natürlichen Satelliten - den Mond. Zutreffender wäre eigentlich von einem Doppelplaneten zu sprechen, da schließlich beträgt sein Durchmesser mehr als ein Viertel des Erddurchmessers.

 

Als größtes Objekt am Nachthimmel hat der Mond seit Menschengedenken fasziniert. Im alten China wurde der Mond dem weiblichen Yin zugeordnet und die Sonne zum männlichen Yang (☯). Ähnliches findet sich auch im antiken Europa: Die Sonnengötter waren männlich, mit dem Mond verbundene Gottheiten weiblich, z.B. Selene, Phoebe und Artemis in Griechenland oder Luna und Diana in Rom.

Marsmonde

Fotomontage von Mars (links) und der der beiden Marsmonde Phobos (rechts unten) Deimos (rechts oben). © NASA/JPL-Caltech/GSFC/Univ. of Arizona
Fotomontage von Mars (links) und der der beiden Marsmonde Phobos (rechts unten) Deimos (rechts oben). © NASA/JPL-Caltech/GSFC/Univ. of Arizona

Mars besitzt nur zwei kleine, unregelmäßig geformte Monde. Schon im Jahr 1727 wurden Marsmonde vermutet. Im dritten Teil von "Gullivers Reisen" erzählte Jonathan Swift folgende Fiktion: Die laputanischen Astronomen entdeckten "zwei kleinere Sterne oder Satelliten, welche um den Mars laufen; hiervon ist der innerste vom Mittelpunkt des Planeten genau drei, der äußerste fünf seiner Durchmesser entfernt; ersterer vollendet seinen Umlauf im Zeitraum von zehn, letzterer in einundzwanzigein-halb Stunden".

Tatsächlich wurden 150 Jahre später zwei Marsmonde im August 1877 vom amerikanischen Astronomen Asaph Hall entdeckt.

 

Die beiden wurden nach Phobos und Deimos, zwei Söhnen von Mars und Venus, benannt, deren Namen aus dem Griechischen übersetzt "Furcht" und "Schrecken" bedeuten. Phobos erhielt die Bezeichnung Mars I und Deimos Mars II.

Bild: NASA/JPL-Caltech/GSFC/Univ. of Arizona [Quelle]

Jupitermonde

Fotomontage der größten Jupitermonde aus Bildern von Voyager 1 im Januar 1979. Rechts vorne zu sehen ist Kallisto, links von ihr Ganymed, darüber Europa und Jupiter, und als letzes Io. © NASA/JPL
Fotomontage der größten Jupitermonde aus Bildern von Voyager 1 im Januar 1979. Rechts vorne zu sehen ist Kallisto, links von ihr Ganymed, darüber Europa und Jupiter, und als letzes Io. © NASA/JPL

Jupiter besitzt in unserem Sonnensystem die meisten Monde - bisher wurden aber "nur" 79 Jupitertrabanten aufgespürt. 1610 werden die ersten vier Monde von Galileo Galileo mit seinem einfachen Fernrohr entdeckt. Heute werden diese vier auch "Galileische Monde" genannt. 

 

Mondgruppen

Die 79 Jupitermonde werden ihrer Bahneigenschaften in sechs Gruppen unterteilt:

Bild: NASA/JPL-Caltech [Quelle]

Alle Monde könnt ihr unter der Liste der Jupitermonde nachschlagen.

*Kein Teil einer Gruppe

Saturnmonde

Fotomontage der größten Saturnmonde aus Bildern von Voyager 1 am 17. November 1980. Vorne zu sehen ist Dione, dahinter Saturn, rechts unten Mimas und Tethys, rechts oben Titan und links oben Rhea und Enceladus. © NASA/JPL
Fotomontage der größten Saturnmonde aus Bildern von Voyager 1 am 17. November 1980. Vorne zu sehen ist Dione, dahinter Saturn, rechts unten Mimas und Tethys, rechts oben Titan und links oben Rhea und Enceladus. © NASA/JPL

Saturn

 

Gruppen

Die 62 bzw. 65 Saturnmonde werden zehn in Gruppen unterteilt:

Bild: NASA/JPL-Caltech [Quelle]

Alle Monde könnt ihr unter der Liste der Saturnmonde nachschlagen.

Uranusmonde

Neptunmonde

Dieses sichelförmige Bild vom äußersten Planeten und seinem Mond Triton, war eines der letzten Aufnahmen, die Voyager 2 am 31. August 1989 auf ihren Weg durchs Sonnensystem machte. © Michael Benson, NASA/JPL, Calvin Hamilton, Kinetikon Pictures
Dieses sichelförmige Bild vom äußersten Planeten und seinem Mond Triton, war eines der letzten Aufnahmen, die Voyager 2 am 31. August 1989 auf ihren Weg durchs Sonnensystem machte. © Michael Benson, NASA/JPL, Calvin Hamilton, Kinetikon Pictures

Bisher wurden 14 Neptunmonde entdeckt. Der größte von ihnen ist Triton, der nur wenige Tage nach der Entdeckung von Neptun 1846 entdeckt wurde. Wegen seiner geringen Größe und Albedo wurde erst über 100 Jahre später ein zweiter Neptunmond von Gerard Peter Kuiper entdeckt. Nereid ist acht-mal kleiner als Triton.

 

Bis zum Vorbeiflug von Voyager 2 im Jahre 1989 waren also nur zwei Neptunmonde bekannt. Voyager 2 entdeckt weitere 6 Monde, der größte davon ist Proteus. In den Jahren 2002, 2003 und 2004 wuchs die Anzahl der Monde auf 14 an. Wie viele es endgültig sind, lässt sich nur schwer sagen, da man bei dieser Entfernung immer noch kleiner Monde übersehen oder nicht mit einem üblichen Teleskop aufspüren kann.

 

 

Gruppen

Die 14 Neptunmonde werden in zwei Gruppen unterteilt:

Bild: NASA/JPL-Caltech/Michael Benson/Calvin Hamilton/Kinetikon Pictures [Quelle]

Alle Monde könnt ihr unter der Liste der Neptunmonde nachschlagen.

http://www.notesontheroad.com/Interview-with-Michael-Benson-planetfall-book-review.html?print=1&tmpl=component

Plutomonde

Fotomontage der Plutomonde aus Bildern von New Horizons im Juli 2015. Charon und Nix befinden sich dabei in Echtfarbe. © NASA/JHUAPL/SwRI (Bild wurde leicht verändert)
Fotomontage der Plutomonde aus Bildern von New Horizons im Juli 2015. Charon und Nix befinden sich dabei in Echtfarbe. © NASA/JHUAPL/SwRI (Bild wurde leicht verändert)

Pluto hat fünf bekannte Monde. Bis 2005 war nur einer bekannt. Mit Abstand sein größter Mond ist Charon, der in etwa halb so groß wie Pluto selbst ist.

Pluto wurde 1930 entdeckt und immer für größer gehalten als er in Wirklichkeit ist, da man nicht erkennen konnte, dass er einen recht großen Mond besitzt. Erst größere Teleskope zeigten im Jahre 1978 eine kleine Ausbeulung bei Pluto, sodass es sich nur um zwei eigenständige Körper handeln konnte. Charon wurde vorläufig mit S/1978 P 1 bezeichnet.

Pluto und Charon fungieren als ein Doppelplanetensystem, die um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen, der außerhalb von Pluto liegt. Anders beim Erde-Mond-System liegt das gemeinsame Schwerkraftzentrum noch innerhalb der Erde.

 

Erst 2005 wurden mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskops zwei weitere Monde entdeckt. Sie haben einen Durchmesser von weniger als 100 Kilometer. Benannt wurden die beiden Mini-Monde nach dem neunköpfigen Seeungeheuer Hydra und der Göttin der Nacht Nix aus der griechischen Mythologie.

Im Jahr 2011 wurde ein vierter Plutomond entdeckt. Er misst im Durchmesser nicht mehr als 10 Kilometer. Gefunden hat man ihn zufällig, als man mit dem Hubble-Weltraumteleskop nach Staubringen um Pluto aufspüren wollte. Benannt wurde der Mond nach Styx einem Fluss der Unterwelt bzw. einer Flussgöttin aus der griechischen Mythologie.

Ein fünfter Mond wurde 2012 ebenfalls auf Aufnahmen von Hubble entdeckt. Der Mond ist im Durchmesser auch nicht mehr als 10 Kilometer groß und wurde nach einem dreiköpfigen Hund namens Kerberos aus der griechischer Mythologie benannt

Haumeamonde

Keck-Aufnahme von Haumea (mitte), Hiʻiaka (oben) und Namaka (unten) am 30. Juni 2005, dem Entdeckungsdatum von Namaka. © NASA/CalTech/Mike Brown et al./Keck Observatory (Bild wurde leicht verändert)
Keck-Aufnahme von Haumea (mitte), Hiʻiaka (oben) und Namaka (unten) am 30. Juni 2005, dem Entdeckungsdatum von Namaka. © NASA/CalTech/Mike Brown et al./Keck Observatory (Bild wurde leicht verändert)

2205 wurden bisher zwei Haumeamonde aufgespürt.

Makemakemond

Bisher ist bei Makemake nur ein Mond bekannt.

Erismond

Eris besitzt einen bekannten Mond namens Dysnomia.