Valetudo

Zentralkörper: Jupiter
Mittlere Entfernung: 18.980.000 km
Rang (von innen): 18.
Provisorischer Name: S/2016 J 2
Umlaufzeit: 533,3 Tage
Umlaufrichtung:  
Bahnneigung: 34°
Bahngeschwindigkeit:  
Rotationszeit:  
Achsenneigung:  
Masse:  
Fläche:  
Äquatordurchmesser: ≈ 1 km
Äquatorumfang: ≈ 3 km
Volumen:  
Gravitation:  
Exzentrizität: 0,222
Dichte:  
Entdecker: Scott S. Sheppard und andere
Entdeckungsdatum: 2017
Entdeckungsort: Cerro Tololo Inter-American Observatory, Chile
Valetudo im Mai 2018 auf einer Aufnahme der Magellan-Teleskope vom Las-Campanas-Observatorium in Chile. © Carnegie Institution for Science (Bild wurde leicht verändert)
Valetudo im Mai 2018 auf einer Aufnahme der Magellan-Teleskope vom Las-Campanas-Observatorium in Chile. © Carnegie Institution for Science (Bild wurde leicht verändert)

S/2016 J 2, auch "Valetudo" genannt, ist, mit einem Durchmesser von weniger als einem Kilometer,  der kleinste bekannte Jupitermond, und hat die Besonderheit, dass ihre Umlaufbahn stärker gegen die Ekliptik geneigt ist, und die anderen Mondbahnen kreuzt.

 

Valetudo ist ein sehr interessanter Mond, da er einmal Bestandteil eines größeren Jupitermondes, ähnlich der Galileischen Monde, gewesen sein soll. Der Mond soll dann mit einem anderen Objekt kollidiert sein. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Valotude als einziger Mond innerhalb der Mondgruppe der retrograden Monde sich gegen den Uhrzeigersinn, wie die Galileischen Monde, bewegt.

Künstlerische Ansicht der Mondgruppen und ihrer Umlaufbahn um Jupiter. Valetudo bewegt sich als Einziger gegen den Uhrzeigersinn. © Roberto Molar-Candanosa, Carnegie Institution for Science
Künstlerische Ansicht der Mondgruppen und ihrer Umlaufbahn um Jupiter. Valetudo bewegt sich als Einziger gegen den Uhrzeigersinn. © Roberto Molar-Candanosa, Carnegie Institution for Science

Entdeckung und Benennung

Valetudo wurde im Jahre 2017 von einem Team mit der Leitung von Scott S. Sheppard mit Hilfe des Víctor M. Blanco Telescope vom Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile entdeckt. Ursprünglich wollten sie nach Planet 9 Ausschau halten, doch Jupiter war am Nachthimmel zufällig in der Nähe, und das Astronomenteam entdeckte nebenbei zehn weitere Jupitermonde. Ihre Entdeckung wurde zusammen mit den neun weiteren Monden am 17. Juli 2018 bekanntgegeben.

Das Entdeckungsteam hat den Mond vorläufig nach Valetudo, der Göttin der Medizin und Hygiene, der der Göttin Hygieia gleichgesetzt wurde.

Wahrscheinlich wird sie irgendwann, wie bei dem Saturnmond Anthe der Name "Frank", umbenannt werden.


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Rotation und Umlaufbahn

Die Neigung der Umlaufbahnen von den Jupitermonden. Valetudo (grün) ist anders geneigt, als die retrograden Monde (rot), und auch nicht wie die Galilieschen Monde (rosa). © Scott Sheppard/DTM/Carnegie Institution for Science
Die Neigung der Umlaufbahnen von den Jupitermonden. Valetudo (grün) ist anders geneigt, als die retrograden Monde (rot), und auch nicht wie die Galilieschen Monde (rosa). © Scott Sheppard/DTM/Carnegie Institution for Science

Mit seiner ungewöhnlichen Umlaufbahn tanzt Valetudo, ähnlich wie Carpo, etwas aus der Reihe: Sein Orbit um Jupiter ist anders geneigt, als die der retrograden Jupitermonde, und so die anderen Umlaufbahnen der Trabanten kreuzt. Wegen dieser instabilen Situation, dürfte nur ein Frontalzusammenstoß mit einem anderen Objekt reichen, um den den Mond zu zerstören. 

 

Scott Sheppard geht davon aus, dass Valetudo einst ein Teil eines viel größeren kugelförmigen Mondes war, da er der einzige Mond ist, der sich innerhalb diese Gruppe sich prograd, also gegen den Uhrzeigersinn, bewegt. Dieses Bruchstück soll sich dann eine eigene Umlaufbahn mit extrem großer Neigung gesucht haben, da diese größere kugelförmige Mond wahrscheinlich wie die Galileischen Monde nicht aufällig geneigt war.

Entstehung

Es wird vermutet, dass es neben den vier großen Galileischen Monden, mindestens zwei weitere Monde, mit einem Durchmesser zwischen 400 und Kilometern, gegeben haben soll. Einer von ihnen soll mit einem anderen kollidiert sein, wodurch Bruchstücke und Trümmerteile, neue und kleinere Monde bildeten. Einer von ihnen - Valetudo. Er soll sich, durch das Kollidieren, eine eigene Umlaufbahn geformt haben, die heute um 34° geneigt ist. Außerdem soll er als einziger, die Richtung beibehalten haben, die die einzigen Monde hatten. So soll Valetudos Umlaufbahn erklärt werden.

Animation der beiden Aufnahmen der Magellan-Teleskope vom Las Campanas-Observatorium. © Carnegie Institution for Science (Bild wurde leicht verändert)
Animation der beiden Aufnahmen der Magellan-Teleskope vom Las Campanas-Observatorium. © Carnegie Institution for Science (Bild wurde leicht verändert)