Zentralkörper: | Jupiter |
Mittlere Entfernung: | 181.400 km |
Rang (von innen): | 3. |
Umlaufzeit: |
11 Stunden, 57 Minuten und 22 Sekunden |
Umlaufrichtung: | rechtläufig (gegen den Uhrzeigersinn) |
Bahnneigung: | 0,380° |
Bahngeschwindigkeit: | 95.362 km/h (26,48 km/s) |
Rotationszeit: |
11 Stunden, 57 Minuten und 22 Sekunden |
Rotationsrichtung: |
rechtläufig (gegen den Uhrzeigersinn) |
Achsenneigung: | 0° |
Masse: | 2.068.162.437.674.130.000 kg |
Fläche: | 87.510,98 km² |
Äquatordurchmesser: | 166,9 km |
Äquatorumfang: | 524,3 km |
Volumen: | 2.434.264 km³ |
Gravitation: | 0,020 m/s² |
Exzentrizität: | 0,0032 |
Dichte: | 0,849 g/cm³ |
Entdecker: | Edward Emerson Barnad |
Entdeckungsdatum: | 9. September 1892 |
Entdeckungsort: |
Lick-Observatorium, Mount Hamilton, Kalifornien, USA |
Amalthea ist ein rötlicher, kartoffelförmiger Mond des Jupiter und kreist innerhalb des äußeren Rands des Amalthea-Gossammer-Rings um ihn. Sie ist ein unregelmäßig geformter Himmelskörper und weist ein sehr verkraterte Oberfläche auf. Sie ist nach den vier Galileischen Monden der fünfte entdeckte Jupitermond und der letzte Mond, der durch visuelle Teleskopbeobachtung entdeckt wurde.
Amaltheas mittlerer Durchmesser beträgt 167 km. Ihr größter Durchmesser (250 km) ist gegenüber ihrem kleinsten Durchmesser (128 km) um 122 km größer. Diese Differenz ist bei keinem anderen Mond des Sonnensystems so groß wie bei ihr. Amalthea misst von Pol zu Pol 128 Kilometer.
Bild: NASA/Calvin J. Hamilton [Quelle]
Amalthea ist, mit einer Ausdehnung von 250 km × 146 km × 128 km, der sechstgrößte Mond von Jupiter. Ähnlich wie bei Io gibt Amalthea mehr Wärme ab, als sie von der Sonne bekommt. Dies könnte auf elektrische Ströme zurückzuführen sein, die bei der Bewegung der Monde durch Jupiters Magnetfeld verursacht werden. Amalthea ist etwa 10% dunkler als die großen vier Galileischen Monde.
Wie lange das Licht zu Amalthea braucht ist abhängig von der Entfernung zur Sonne. Wenn sie sich am nächsten Punkt zur Sonne befindet, etwa 589.000.000 Kilometer, dann beträgt die Lichtlaufzeit eine halbe Stunde. Beim sonnenentferntesten Punkt, etwa 968.000.000 Kilometer, benötigt das Lichte eine ganze Stunde.
Bild: NASA/d-maps.com Montage by Mondlexikon [Quelle NASA | [Quelle d-maps.com]
Am 9. September 1892, 282 Jahre nach der Entdeckung der Galileischen Monde von Galileo Galilei, entdeckte der Amerikaner Edward Emerson Barnard mit Hilfe eines 91-cm-Fernrohrs am Lick-Observatorium einen fünften Jupitermond. Das war die letzte optische Entdeckung. Erst ab 1904 wurden weiterere Jupitermonde entdeckt, jedoch mit Hilfe von fotografischer Aufnahmen.
Eine Zeit lang wurde Amalthea als Jupiter V, als fünften Jupitermond, bezeichnet. Bald schlug der französische Astronom Camille Flammarion schlug den Namen Amalthea vor, nach der Nymphe Amaltheia, doch Edward E. Barnard wollte keinen Namen vorschlagen. Der Name Amalthea blieb inoffiziell bis die Internationale Astronomische Union, kurz IAU, am 7. Oktober 1975 den Namen offiziell übernahm.
Amalthea benötigt 11 Stunden, 57 Minuten und 22 Sekunden für einen Umlauf um Jupiter. Amalthea bewegt sich, bei einer Exzentrizität von 0,0032, fast perfekt kreisförmig um Jupiter. Der Umfang ihrer Umlaufbahn beträgt 1.139.766,90 Kilometer. In der gleichen Zeit, in der sie Jupiter umläuft, rotiert Amalthea auch, was zu einer gebundenen Rotation führt. Dadurch zeigt sie einem Beobachter auf dem Jupiter immer die gleiche Seite, genauso wie bei unserem Mond.
Amalthea weist eine sehr dunkle, tiefrot gefärbte Oberfläche mit einer Albedo 0,09 auf. Dies führt dazu, dass nur 9% des Sonnenlichts von ihr reflektiert werden. Die rötliche Farbe Amaltheas kommt durch Ablagerungen von Schwefelstaub zustande, der wahrscheinlich ursprünglich von dem Nachbarmond Io stammt, wo er von den dortigen Vulkanen in den Weltraum geschleudert wurde. Dies betrifft auch die restlichen inneren Monde.
Auf Amaltheas größeren Hängen befinden sich außerdem helle grüne Flecken, deren Herkunft derzeit jedoch unbekannt ist.
https://twitter.com/jccwrt/status/1090050777127751680
https://twitter.com/JPMajor/status/981578874671783936
SCHON GEWUSST?
Seit der Erforschung im Jahre 1979 durch die Voyager-Sonden gilt Amalthea als rötestes Objekt im Sonnensystem – diese Ehre war zuvor dem Planeten Mars zugekommen. Barnard wusste bei ihrer Entdeckung 1892 noch nicht, wie einzigartig Amalthea sein würde. |
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Amalthea ist stark mit Kratern übersät, von denen manche im Verhältnis zur Mondgröße gigantisch sind. Der größte Krater, Pan, hat einen Durchmesser von 90 km und ist mindestens 8 km tief. Ein anderer Krater, Gaea, misst 75 km im Durchmesser und ist wahrscheinlich doppelt so tief wie Pan. Sollte Gaea tatsächlich eine Tiefe von 16 km haben, so wäre der Krater wohl der im Verhältnis zum Durchmesser tiefste Krater im Sonnensystem. Das wäre wie ein 1.220 km tiefer Krater auf der Erde.
Amaltheas zu Jupiter zugewandte Seite ist um 30% heller, als die zu Jupiter abgewandte.
Das liegt mit der gebundenen Rotation und Ios Schwefelspuckende Vulkanen im Zusammenhang. Da Amalthea Jupiter immer das gleiche Gesicht zeigt, wird diese Seite nicht so sehr von den Schwefelpartikeln getroffen, dagegen wird fast ausschließlich die andere Hemisphäre getroffen.
Amalthea weist eine sehr geringe Dichte von nur 0,849 g/cm3 auf. Das spricht für einen porösen Aufbau aus Wassereis. Es wird vermutet, dass Amalthea auf Wasser schwimmen würde, da Wasser eine höhere Dichte besitzt.
Es wird angenommen, dass es sich bei Amalthea um ein "zugelaufenes" Objekt handelt. Jupiter soll sie, wegen seiner großen Gravitationskraft, zu sich geleitet haben.
Da Amalthea früher wahrscheinlich im Asteroidengürtel entstand, wurde sie dort von kleineren Brocken "bombardiert". Diese Hinsicht wäre auch typisch für ihr Aussehen.
3D-Modell von Amalthea für den 3D-Drucker
Auf Amalthea gibt es vier große benannte Oberflächenmerkmale. Diese Merkmale tragen Namen aus der antiken griechischen Mythologie, zu Ehren von Göttern oder Orten. Sie werden in zwei Gruppen eingeteit:
Krater
Auf Amalthea gibt es zwei große Krater:
Name: | Durchmesser: | Namensgebung: | Namensgeber: | Koordinaten: |
---|---|---|---|---|
Pan | 100 km | 1979 | Hirtengott Pan | 80° 0′ 0,72″ S, 89° 59′ 35,16″ W |
Gaea | 80 km | 1979 | Erdgöttin Gaia | 55° 0′ 0″ N, 35° 0′ 0″ E |
Faculae
Als Faculae (Einzahl: Facula) bezeichnet man unter anderem auch auf der Sonne Gebiete, die eine erhöhte Helligkeit aufweisen. So auch bei anderen Himmelskörpern im Sonnensystem. In dem Fall sind es zwei Berge die ungewöhnlich hell erscheinen:
Als Amalthea-Gruppe bezeichnet man die vier ersten Monde von Jupiter, die "inneren" Monde. Da Amalthea das größte Mitglied ist, wurde diese Gruppe nach ihr benannt. Das ist auch bei anderen Mondgruppen der Fall. Namensgeber mancher Gruppen sind auch Pasiphae, Ananke oder Carme.
Bild: NASA/JPL-Caltech [Quelle]
Einige Forscher entdeckten in der Nähe von Amalthea sieben oder neun mysteriöse Objekte, die möglicherweise um den Jupitermond kreisen. Wenn diese Vermutung stimmt, wäre dies eine Sensation, weil bisher noch keine Trabanten um einen Mond entdeckt wurde.
Die Objekte wurden von der Raumsonde Galileo als Lichtblitze wahrgenommen, als diese im September 2002 nahe an Amalthea vorbei flog. Allerdings ist es möglich, dass zwei Lichtblitze auf identische Objekte zurück zu führen sind, daher die Unsicherheit, ob es sieben oder neun Objekte waren.
Die kleinsten der gefundenen Objekte sollen etwa 10 Meter groß sein, während die größten immerhin einige Kilometer Durchmesser hatten. Die Daten sind noch nicht ganz ausgewertet, sodass es noch Unsicherheiten gibt was die Größe der einzelnen Objekte betrifft und auch die Genauigkeit der Umlaufbahnen. Ebenso ist deren Herkunft noch unklar.
Eine Möglichkeit wäre, dass diese mysteriösen Objekte durch Kollisionen von Amalthea mit einem anderen Himmelskörper freigesetzt worden sind. Zum Beispiel mit einem Zusammenstoß eines anderen Mondes. Grundbedingung für einen halbwegs stabilen Orbit um Amalthea wäre, dass sich diese „Monde“ innerhalb der sogenannten Hill-Sphäre von Amalthea befinden würden.
Die Hill-Sphäre beschreibt die Region um einen Körper, in der dessen Gravitationskraft wichtiger ist, als die eines anderen, massereichen Objekts, den er umkreist. In unserem Fall Amaltheas und Jupiters Gravitationskraft.
Die Raumsonde Galileo hat bei ihrem engen Vorbeiflug im Herbst 2002 festgestellt, dass Amalthea nur eine lose Struktur besitzt, also ist sie praktisch nur ein Trümmerhaufen. Ein Indiz dafür, dass dieser Mond in der Vergangenheit extrem oft Kollisionen ausgesetzt war. Daher könnte es durchaus sein, dass das eine oder andere Objekt welches wahrscheinlich Amalthea umkreist, von diesem abstammt.
Textquelle: Kuffner Sternwarte [Quelle]
Seit 1979 wurde Amalthea von 4 Raumsonden besucht:
Sonde: | Logo: | Ankunft: | Zeitraum: | Abstand: | Art: | Bemerkung: |
---|---|---|---|---|---|---|
Voyager 1 | 5. März 1979 | 1979 | 420.100 Kilometer | Vorbeiflug | Anfangs wurden nur Schwarz-Weiß-Umrisse aufgenommen. Für farbige Bilder nahmen die Voyager-Sonden mehrere Filter und Daten. Voyager 1 entdeckte die zwei Krater und Faculae, und zudem Metis und Thebe. | |
Voyager 2 | 9. Juli 1979 | 1979 | 558.270 Kilometer | Vorbeiflug | Nahm wenige und undetaillierte Bilder der inneren Monde auf. Entdeckte zudem Adrastea. | |
Galileo | 5. November 2002 | 2002 - 2003 | 160 Kilometer | Vorbeiflug | Lieferte die bisher besten Nahaufnahmen der inneren Monde. |
Voyager 2, Vorbeiflug 1979
Genau so wie Voyager 1, fing Voyager 2 schon früher mit der Datenaufnahme an. Erst am 25. April 1979 erreichte Voyager 2 den Jupiter und löste Voyager 1 bei ihrer Arbeit ab. Voyager 2 sollte die großen Jupitermonde weiter untersuchen, denen Voyager 1 teilweise verborgen geblieben war. Dabei entdeckte sie Adrastea, machte aber von den inneren Jupitermonden nur wenige detaillierte Aufnahmen. Voyager 1 Als Voyager 2 am 5. August 1979 das Jupitersystem verließ, hatte sie 13.350 Bilder zur Erde gesandt.
Galileo, Vorbeiflug 1995-2003
Am 7. Dezember 1995 kam Galileo zu ihrem Ziel an. Sie sollte das Jupitersystem als erste Sonde ganz genau untersuchen. Die trat in einer Umlaufbahn um Jupiter. Sie schoss scharfe Bilder aller Galileischen und inneren Monden, und erkundete diese intensiv. Diese Erkundung sollte eigentlich nur bis zum Dezember 1997 andauern, wurde aber drei mal verlängert. Ihre Mission dauerte bis zum 21. September 2003 an, wo sie gezielt in die Jupiteratmosphäre gelenkt wurde, und verglühte.
Cassini-Huygens, Swing-by 2000
Juno, Orbit 2016-2018
Ähnlich wie Galileo sollte Juno gezielt den Jupiter erkunden und in seinen Orbit eindringen, aber weniger auf die Jupitermonde zusteuern. Das bisher einzige Bild von Juno zeigt Amaltheas Schatten auf Jupiter Atmosphäre. Es könnte aber sein, dass Juno vielleicht doch noch Amalthea fotografiert. Juno soll sich bis Juni 2021 in Jupiters Orbit befinden.
davor
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Hintergrundbild
Aufnahme vom Lagunennebel von der Hubbles Wide Field Camera 3 aus 4000 Lichtjahren Entfernung. Das Bild entstand zwischen dem 12. und 18. Februar 2018.
Bild: NASA, ESA, STScI [Quelle]
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