Adrastea

Jupiter XV

Zentralkörper: Jupiter
Typ: Mond
Mittlere Entfernung: 129.000 km
Rang (von innen): 2.
Nachbarmonde: Metis und Amalthea
Umlaufzeit: 7 Stunden und 30 Minuten
Bahnneigung: 0,054°
Bahngeschwindigkeit: 113.329,2 km/h
Rotationszeit: 7 Stunden und 30 Minuten
Achsenneigung:
Masse: 7.493.342.165.485.970 kg
Fläche: 844,96 km²
Äquatordurchmesser: 16,3 km
Äquatorumfang: 51,5 km
Volumen: 2.310 km³
Gravitation: 0,007 m/s²
Exzentrizität: 0,0018
Dichte: 3 g/cm³
Entdecker: David C. Jewitt, G. Edward Danielson
Entdeckungsdatum: 9. Juli 1979
Entdeckungsort: Voyager 2
Benannt nach: Adrasteia (griechische Mythologie)
Abb. 1: Aufnahme von Galileo am 19. Dezember 1996 um 04:48:22 UT aus 658.100 Kilometern Entfernung. © NASA/JPL/Cornell University
Abb. 1: Aufnahme von Galileo am 19. Dezember 1996 um 04:48:22 UT aus 658.100 Kilometern Entfernung. © NASA/JPL/Cornell University

Adrastea ist der zweitnächste Mond zu Jupiter und ist etwa 16 km groß. Sie ist der kleinste Mond der Amalthea-Gruppe und wahrscheinlich mit Metis Quelle von Ringpartikeln im Haupt-Ring. Über Adrastea ist sehr wenig bekannt. Sie war einer der ersten Monde die durch eine Raumsonde entdeckt wurden.

 

Adrastea besitzt eine Fläche von knapp 845 km² - das ist gerade einmal geringfügig kleiner als Berlin.

Abb. 3: Adrastea fungiert, zusammen mit Metis, als Schäfermond und "hirtet" den Hauptring von Jupiter, aufgenommen von New Horizons vor Mai 2007. © NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute
Abb. 3: Adrastea fungiert, zusammen mit Metis, als Schäfermond und "hirtet" den Hauptring von Jupiter, aufgenommen von New Horizons vor Mai 2007. © NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute

Abb. 20: Verschiedene Aufnahmen von Adrastea (kleinerer Mond) und Metis (größerer Mond) zweimal hintereinander animiert. Aufgenommen von Cassini-Huygens am 11. Dezember 2000. © NASA/CICLOPS
Abb. 20: Verschiedene Aufnahmen von Adrastea (kleinerer Mond) und Metis (größerer Mond) zweimal hintereinander animiert. Aufgenommen von Cassini-Huygens am 11. Dezember 2000. © NASA/CICLOPS

Entdeckung und Benennung

Entdeckungsbild von Adrastea (Pfeil), aufgenommen Voyager 2 am 8. Juli 1979, 23 Stunden vor der größten Annäherung zu Jupiter (heller Schein rechts im Bild).
Entdeckungsbild von Adrastea (Pfeil), aufgenommen Voyager 2 am 8. Juli 1979, 23 Stunden vor der größten Annäherung zu Jupiter (heller Schein rechts im Bild).

Adrastea wurde als fünfzehnter Mond am 8. Juli 1979 vom Student David. C. Jewitt in Pasadena auf Aufnahmen der Sonde Voyager 2 entdeckt, der für G. Edward Danielson arbeite. Der Mond bekam die vorläufige Bezeichnung S/1979 S 1 und wurde am 30. September 1983, nach der Nymphe Adrasteia, zusammen mit Metis und Thebe benannt.

 

Wer sich am 23. November 1979 die neue Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Science“ kaufte, konnte dort auf Seite 951 einen Artikel mit der Überschrift „Discovery of a New Jupiter Satellite“ finden, in dem es um den neu entdeckten Mond ging.

 

Rotation und Umlaufbahn

Dieses Bild wurde 5 Minuten nach der oberen gemacht. Beide Objekte sind von der Drehung der Sonde verwischt worden, aber man kann erkennen, dass sich Spuren und Länge voneinander unterscheiden.
Dieses Bild wurde 5 Minuten nach der oberen gemacht. Beide Objekte sind von der Drehung der Sonde verwischt worden, aber man kann erkennen, dass sich Spuren und Länge voneinander unterscheiden.

Adrastea rotiert um ihre 0° geneigte Achse in 7 Stunden und 9 Minuten. Um ihre um 0,054° geneigte Umlaufbahn, um Jupiter braucht sie, mit einer Geschwindigkeit von 31,378 km/s, auch 7 Stunden und 9 Minuten. Das deutet auf eine gebundene Rotation. Da sie schneller Jupiter umkreist als dieser rotiert geht sie für einen Betrachter auf dem Jupiter im Westen auf und im Osten unter. Adrasteas große Bahnhalbachse beträgt nur etwa 1,80 Jupiterradien (128.980 km). Dies bedeutet für sie, dass die Jupiteroberfläche von ihr weniger weit entfernt ist als die Jupiteroberfläche vom Jupitermittelpunkt. Dadurch erscheint Jupiter für einen Beobachter auf Adrastea riesig. Jupiter entnimmt ein Sechstel des Adrasteahimmel. Durch diese Nähe zum Jupiter ist Adrastea starken Gezeitenkräften ausgesetzt, die größer sind als ihre Gravitationskräfte.

 

Da Adrastea innerhalb der Roche-Grenze liegt, wird ihre Umlaufbahn schließlich zerfallen und es wird in Jupiter abstürzen. Dies passiert weil sich einige Monde um Planeten schneller kreisen als der Planet rotiert. Insgesamt gibt es drei Monde im Sonnensystem: Metis, Adrastea und Phobos.

Oberfläche und Aufbau

Abb. 7: Größenvergleich zwischen Metis und Adrastea. © NASA/JPL/Cornell University (Bild wurde leicht verändert)
Abb. 7: Größenvergleich zwischen Metis und Adrastea. © NASA/JPL/Cornell University (Bild wurde leicht verändert)

Sie hat eine geringe Albedo von 0,05, das heißt, dass nur 5% des Sonnenlichts reflektiert werden. Trotzdem ist Adrastea relativ zu ihrer Größe sehr hell, was darauf hin deutet, dass sie hauptsächlich aus Wassereis besteht. Ihre Maße betragen 20 km × 16 km × 14 km, damit ist sie wie die übrigen kleinen Monde des Jupiter unregelmäßig geformt.

 

Adrastea ist im Vergleich zu Metis 4-mal kleiner, weshalb auf dem Galileo-Bild keinerlei Strukturen zu erkennen sind. Auf Metis lassen sich wegen der Größte, helle und dunkle Gebiete unterscheiden.

 

Missionen und Erkundung

Voyager 1, Vorbeiflug 1979

Voyager 1 nahm schon seit dem 14. Dezember 1978 Bilder und andere Daten des Jupiter auf. Damit begann die Erkundung Jupiters, drei Monate früher. Voyager 1 erreichte Jupiter erst am 5. März 1979. Dabei entdeckte sie Metis und Thebe. Als Voyager 1, nach 17.477 Bildern, sich auf den Weg zum Saturn machte, traf auch schon Voyager 2 in das Jupitersystem ein. So wurde Jupiter über einen Zeitraum von 7 Monate lang dauerhaft beobachtet, was zu vielen neuen Wissenschaftlichen Erkenntnissen führte.

Voyager 2, Vorbeiflug 1979

Genau so wie Voyager 1, fing Voyager 2 schon früher mit der Datenaufnahme an. Erst am 25. April 1979 erreichte Voyager 2 den Jupiter und löste Voyager 1 bei ihrer Arbeit ab. Voyager 2 sollte die Jupitermonde untersuchen, denen Voyager 1 verborgen geblieben war. Dabei entdeckte sie Adrastea. Als Voyager 2 am 5. August 1979 das Jupitersystem verließ, hatte sie 13.350 Bilder zur Erde gesandt.

Galileo, Orbit 1995-2003

Am 7. Dezember 1995 kam die Raumsonde Galileo zu ihrem Ziel an. Sie sollte das Jupitersystem als erste Sonde ganz genau untersuchen. Die trat in einer Umlaufbahn um Jupiter. Sie schoss schärfere Bilder aller Galileischen und inneren Monden, und erkundete diese intensiv. Weil Adrastea und Metis, so klein waren, konnte Galileo nur lediglich die Form bestimmen, jedoch nicht weitere genaueren Daten liefern.

Die Erkundung des Jupiter und deren Monde, sollte eigentlich nur bis zum Dezember 1997 andauern, wurde aber drei mal verlängert. Ihre Mission dauerte letztendlich bis zum 21. September 2003 an, wo sie gezielt in die Jupiteratmosphäre gelenkt wurde, und verglühte.

Juno, Orbit 2016-2018

Wie die Raumsonde Galileo sollte Juno gezielt den Jupiter erkunden und in seinen Orbit eindringen. Ob sie Bilder der inneren Jupitermonde macht, ist nicht bekannt.